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HarmoS-Abstimmung

Erschienen am: Mi, 03.08.2016

Die Diskussion über die Abstimmungsvorlage "Ja zum Ausstieg aus dem HarmoS-Konkordat " vom 25. September 2016 ist lanciert.
Derzeit wird im Kanton St. Gallen ab der 3. bis zur 8. Klasse die englische, ab der 5. bis zur 7. Klasse die französische Sprache flächendeckend unterrichtet, d.h. in den beiden letzten Jahren der obligatorischen Volksschule werden Realschüler vom Französischunterricht befreit; bezüglich der englischen Sprache werden Realschüler im letzten Schuljahr entlastet.
Offensichtlich hat der Kanton Einsicht und Erbarmen, etwas "schwächere " Oberstufenschüler von unnötigem Ballast zu befreien. Demgegenüber erliess der Erziehungsrat kürzlich die Weisung, in der Primarschule flächendeckend zwei zusätzliche Differenzierungslektionen zur Stärkung des Französischunterrichts einzusetzen.
Aus diesen beiden Gegebenheiten schliesse ich folgendes:
1. Der Kanton hat erkannt, dass der Englisch- und insbesondere der Französischunterricht eine Schere unter den Schülern öffnet, daher die zusätzlichen Differenzierungslektionen. Offensichtlich führte der Fremdsprachenunterricht in den Primarschulen nicht zu den erhofften Resultaten; viele Schüler sind breits in der Primarschule überfordert und verlieren dadurch ihre Lernmotivation.
2. Der Kanton hat offensichtlich auch erkannt, dass es wenig Sinn macht, Realschüler auch noch in der Oberstufe mit Fremdsprachenunterricht zu plagen.
Das Erlernen von Fremdsprachen bedarf sattelfester Grundlagen in der eigentlichen Unterrichtssprache, im Kanton St. Gallen sohin der deutschen Sprache. HarmoS fokussiert bereits zu einem Zeitpunkt auf den Fremdsprachenunterricht (ab einem Alter von 8 Jahren), in welchem nahezu kein Kind allein der Unterrichtssprache wirklich mächtig ist.
HarmoS überfordert viele Schüler. Um sich von diesen Fremdsprachen-Fesseln zu befreien und die Zuständigkeit im Bildungswesen zurück in den Kanton St. Gallen zu holen, bedarf es dem Ausstieg aus dem HarmoS-Konkordat und somit einem Ja zur Einheitsinitiative.

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