Ausgewogene, intakte Finanzen bilden die Grundlage einer hohen Lebensqualität und wirtschaftlicher Stabilität. Was für jede Einzelperson und für alle privatrechtlichen Unternehmungen selbstverständlich ist, muss erst recht für den Kanton gelten. Mit wiederholten Jahresdefiziten in zweistelliger Millionenhöhe geht der Kanton St. Gallen jedoch schwierigen, ungewissen Zeiten entgegen. Die Reserven schmelzen dahin. Die finanzielle Schräglage ist dringend mit Weitblick und Umsicht anzugehen. Die Ausgabenlast auf die Gemeinden abzuwälzen, ist keine Option. Die aktuellen Geschehnisse - insbesondere im Euro-Raum - zeigen eindrücklich auf, wohin eine Schuldenwirtschaft führt. Auch wir dürfen den Staat nicht mit der Kreditkarte unserer Kinder finanzieren. Denn wer auf Pump lebt, verspielt eine sichere Zukunft - auf Kosten unserer Nachkommen.
Sicherheit und Ordnung ist eine wichtige Aufgabe des Staates, wofür er auch die erforderlichen Ressourcen bereitstellen muss. Die Kriminalitätsbekämpfung bedarf eines konsequenten Vorgehens. Prävention - aber auch wirksame Bestrafung - muss eine hohe Priorität einnehmen.
Eine unserer grössten Herausforderungen ist die Sicherstellung einer unabhängigen, bezahlbaren und umweltfreundlichen Energieversorgung. Dies soll durch eine prompte und konsequente Umsetzung erneuerbarer und gleichermassen wirtschaftlicher und sicherer Energieformen erfolgen. Problematische Energieträger müssen liquidiert werden.
Stau verursacht unnötige Mehrkosten. Die Produktivität leidet. Der Wirtschaftsstandort wird gefährdet. Eine zeitgemässe, bedarfsorientierte aber auch verursachergerechte Verkehrspolitik ist gefragt. D.h. Verflüssigung statt Blockierung des Verkehrs, kein Ausspielen des privaten gegen den öffentlichen Verkehr, Unterbindung unfairer Quersubventionierungen.
Steuern, Gebühren und Abgaben sollen sich in einem für alle erschwinglichen Rahmen bewegen. Der Staat hat sich auf seine Kernaufgaben zu konzentrieren und dezidiert zwischen Notwendigem und Wünschenswertem zu unterscheiden. Der Staat wird heute massgeblich durch die oberen Einkommen finanziert. Wer aber den Reichtum wegsteuert, trägt zur Verarmung des Landes und damit auch der Gesellschaft bei. Denn nirgendwo geht es Armen schlechter, als in einem armen Staat. Für eine lebenswerte Zukunft sind ausgewogene und faire finanzielle Verhältnisse für Bürger, Wirtschaft und Staat unerlässlich.
Kinder sind unsere Zukunft und haben Anspruch auf ein solides Bildungssystem.
Um unseren Nachkommen intakte Lebensgrundlagen zu vermachen, ist der Schutz der Umwelt unabdingbar. Dazu zählt auch eine diversifizierte, nachhaltige Landwirtschaft, damit der Eigenversorgungsgrad sämtlicher Grundnahrungsmittel wieder steigt und uns unabhängiger von Importprodukten macht.
Eine starke Wirtschaft bildet das Rückgrat unserer Gesellschaft. Wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen sowie der Abbau von unverhältnismässigen Vorschriften und Auflagen sowie überbordender Administration tragen dazu bei, die Arbeitsplätze in unserer Region zu sichern. Arbeit soll sich lohnen. Wer Arbeit scheut, soll auch die Konsequenzen tragen.
Ein unbürokratischer Staat mit schlanken Strukturen, welcher engagierte, eigenverantwortliche Bürger und Unternehmen mit Selbstbestimmungsrechten und ausreichend Freiraum fördert, gewährleistet optimale Rahmenbedingungen für alle.